Alles ist in Bewegung, wiederholt sich, ändert sich, endet, erfindet sich neu, kommt zur Entfaltung. Seit 1981 (geb. im Sauerland) ist das auch bei mir so. Stimme, Sprechen, Musik und Performance waren einfach schon immer da. Los geht es mit Klavierunterricht, Gymnastik, Jazzdance, Chor und Schultheater, entfaltet sich über Leadgesang in einer Band und Akustikgitarre zum eigenen Songwriting (1997). Seither unterschiedliche Sound-, Band-, Theater- und Performanceprojekten. Der gemeinsame schöpferische Findungsprozess macht mir dabei am meisten Freude.
Ich studiere in Düsseldorf (HHU) nicht nur Literatur, Germanistik, Linguistik, Sprecherziehung und Sprechwissenschaften, sondern vor allem meine Ausdrucksmöglichkeiten durch Selbsterfahrung. Die Ästhetik des Performativen wird zum Forschungsthema meiner Magisterarbeit und trägt seither auch meine Arbeit als Stimmcoach und -künstlerin:
Wie kommen Präsenz, Ausstrahlung und Verbundenheit zustande? Warum berührt mich das eine, wo mich das andere kalt lässt? Wie kann ich als Künstlerin und Mensch den Zugang zu meiner authentischen Wirksamkeit finden? Meine Neugier führt mich auf eine Entdeckungsreise, vor allem mit: Atemarbeit nach Middendorf, Yoga, Pranayama, MBSR, Feldenkrais, Sensory Awareness, Lichtenberger Methode, Linklater Voice Method, Somatic Attachment Training experience (SATe), Körpersymbolik, Bewegungsdynamik, Tanzimprovisation, Continuum und der humanistischen Psychologie von Ruth Cohn: TZI Themenzentrierte Interaktion - Lebendiges Lernen.
Wie von alleine ergibt sich ein Weg: 2006 gründe ich das Sprechstil Institut und arbeite als Coach für Körper, Stimme und Sprechen. 2013 gründe ich mit Kolleg*innen das Sprechstil Atelier und biete dort eine 1jährige Sprecherausbildung Mediensprechen an. Zeitgleich arbeite ich als Audio-Regisseurin. 2016 möchte meine Kunst wieder in die Welt, ich rufe das stimm_kollektiv ins Leben, schreibe Texte, komponiere neue Songs und führe Regie. Es ist alles da.
Seit 2018/19 tritt das somatische Forschen tritt wieder in den Vordergrund. Mich faszinieren die Möglichkeiten unseres Lebendigsein so sehr, dass mein künstlerisches Wirken (performativ) der Perspektive weicht, wie sich Klang, Laute, Geräusche in den vielen Schichten meines Selbst bewegen, formen und verändern (informativ). In diesem sich wechselseitig beeinflussenden Spannungsfeld-Lernprozess schwinge ich mal zum einen und mal zum anderen.
Einatem. Ausatmen. Pause.